subway wurde 1992 als Reaktion auf die steigende Anzahl von Jungen* und Männern* gegründet, die im Umfeld des Bahnhofs Zoologischer Garten in der Sexarbeit tätig waren. Zu jener Zeit fehlten adäquate Hilfsangebote für diese Personengruppe, weshalb 1994 erstmals zwei Mitarbeiter im Auftrag von subway mit der aufsuchenden Straßensozialarbeit in der mann-männlichen Sexarbeitsszene begannen. Um die spezifischen Bedürfnisse der in der Sexarbeit tätigen Personen besser zu adressieren, wurde wenige Monate später eine Anlaufstelle für sexarbeitende Jungen* und Männer* eröffnet und ab 2002 um eine wöchentliche (aufsuchende) Arztsprechstunde erweitert.
Seit seiner Gründung positioniert sich subway mit einer akzeptierenden Haltung gegenüber der Sexarbeit und den Personen, die sich für diesen Beruf entschieden haben. Durch einen niederschwelligen Ansatz bemühen wir uns, angemessene Unterstützungsangebote innerhalb der mann-männlichen Sexarbeitsszene bereitzustellen und somit gesellschaftlicher Diskriminierung entgegenzuwirken. Dabei respektieren wir, frei von Verurteilungen der individuellen Lebensgestaltung, vor allem die Bedürfnisse unserer Nutzer*innen und zeigen darauf basierend flexible Handlungsoptionen auf.
Gleichzeitig erkennen wir die Problematik der sexuellen Ausbeutung sowie der Arbeitsausbeutung in diesem Kontext an. Insbesondere bei minderjährigen Personen arbeiten wir in enger Kooperation mit den zuständigen Behörden, um deren Schutz und Wohlergehen sicherzustellen.
subway hat sich – mit Ausnahme bei minderjährigen Personen – nicht zum Ziel gesetzt, Nutzer*innen systematisch aus dem Bereich der Sexarbeit zu entfernen. Vielmehr unterstützen wir die Nutzer*innen in ihren individuellen Entscheidungsprozessen. Ausstiegshilfe bieten wir gerne an, jedoch erst dann, wenn dies aus eigenem Antrieb gefordert wird. Weitere fundamentale Bestandteile unserer Arbeit sind Wertschätzung und Toleranz – insbesondere gegenüber marginalisierten Gruppen. Jegliche Form von Xenophobie, Rassismus, Antiziganismus, Homo- oder Trans*phobie sowie andere Formen von Diskriminierung oder Gewalt werden von uns nicht toleriert.